War ich jemals wirklich wach?

Entre nous, Peter Höner!

Peter, wo hast Du Dein neues Buch geschrieben?
An verschiedenen Tischen vor diversen Bildschirmen. In Zürich, im Aargau, im Wallis, in Wien, im Thurgau … Und 1998, als ich damit anfing, im ehemaligen Geräteschuppen eines Schlosses in Frankreich.

Worum geht es, Deiner Meinung nach, in Deinem Buch?
Wenn wir die Welt nicht im Griff haben, wie lässt sie sich dann begreifen? Da wird einer, der von nichts eine Ahnung hat (seine virtuellen Welten ausgenommen) aufgefordert: Entdecke die Welt und berichte darüber. Und scheitert grandios, weil er die reale Welt für einen Zauber hält.

Welche Themen, Geschichten, Diskurse interessieren Dich zurzeit grundsätzlich?
Sein und Schein. Wer bin ich? In meinen Träumen, im Wachen? Wann und wo bin ich wirklich? Denke ich dann, oder täusche ich mich? Aber: Wenn ich weiss, dass ich nichts weiss, warum sollte ich dann einem anderen glauben? Oder etwas wollen? – Solche Sachen halt. Das neue Buch beginnt mit der Frage: War ich jemals wirklich wach?

Sind diese Themen für Dich neu oder eher ein Leitmotiv in Deiner Arbeit?
Neu sind weder diese Themen noch die Fragen, neu ist immer wieder nur die Geschichte, die sich damit verbindet. Ohne eine Antwort zu finden. Das ist gut so und war schon immer so. Geschichten sind keine Antworten, zum Glück: Antworten sind langweilig.

Mit welchen Gefühlen schaust Du auf die Niederschrift zurück?
Erst einmal erleichtert. Es ist ein schönes Gefühl, geschrieben zu haben. Vor allem wenn man über zwanzig Jahre daran gearbeitet hat.

Hegst Du bestimmte thematische Erwartungen an die Rezeption des Buches?
Sind die Lesenden irritiert, oder wird der Witz des Textes verstanden? Für mich ist die Geschichte klar und einfach. Ist sie das?

Wie würdest Du es einordnen in die Reihe Deiner Bücher?
Als erneuten Versuch.


Peter Höner, «HG NEUNZEHN. Der sonderbare Ausflug
des Salvador Patrick Fischer in die analoge Welt»,
Roman, Edition Howeg, Zürich 2019, 200 Seiten.

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